Von Februar bis April 2017 war ich auf der wunderschönen indonesischen Insel Bali unterwegs, um dem deutschen Winter reiß aus zu nehmen. Was ich dort alles erlebt und gefuttert habe 😉 , möchte ich euch hier berichten. Vor allem die riesige Auswahl an großartigen, gesunden Speisen bzw. healthy food ist auf Bali enorm und ich fühlte mich wie im Paradies!
Yoga Barn – ein Paradies für Yoga und healthy food
Gestartet bin ich in Ubud – das lokale wie auch spirituelle Zentrum von Bali. Dieser Ort hat mich sofort in seinen Bann gezogen und obwohl er weiter weg vom Meer ist, habe ich das Meer zu dieser Zeit gar nicht vermisst. Die meiste Zeit habe ich hier im Yoga Barn verbracht und viele tolle Yoga Sessions und Workshops mitgemacht. Von Power Yoga, über Hatha, bis hin zu Kundalini Yoga und Klangreisen, habe ich hier das komplette Programm ausprobiert. Da ich ja schon seit Jahren im Fitness-Studio trainiere und gerne Kraftsport mache, fand ich die Kombination aus Yoga mit Hanteln besonders cool. Ein perfektes Workout für Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, kombiniert mit Entspannungsübungen.
Das Yogabarn bietet aber nicht nur super Kurse an, sondern ist auch eine wunderschöne Location. Hier saß ich oft stundenlang im Garten und habe Bücher gelesen oder mich durch die leckeren Köstlichkeiten probiert. Die Küche ließ wirklich keine Wünsche offen! Die Auswahl an healthy food war immens! Neben ganz vielen veganen Gerichten, gab es auch makrobiotische Kost, Low Carb Gerichte, glutenfreie Speisen oder Gerichte nach dem Prinzip von Ayurveda. Hier hat wirklich jeder etwas nach seinem Geschmack bzw. nach seinen Vorlieben oder auch Unverträglichkeiten gefunden.
Salat mit Paprika, Avocado, Tempeh, Sprossen und Leinsamen-Cracker
Makrobiotische ‚Tiger Bowl‘ mit Grünkohl, gedünstetem Gemüse, Kimchi, Seetang-Salat und Reis
Salat mit Rucola, Fetakäse und Kürbis
Neben dem Restaurant gibt es im Yogabarn auch noch eine separate Juice Bar, wo ich mir auch öfter erfrischende, kaltgepresste Säfte geholt habe.
Noch mehr healthy food in Ubud auf Bali
Neben dem Yoga Barn war ich öfter im Atman Cafe und habe dort mein neues Lieblings-Gericht entdeckt und zwar ‚Gado-Gado‘. Dabei handelt es sich um ein typisch indonesiches Gericht mit gedämpftem Gemüse, Tofu, Tempeh, hart gekochtem Ei (wenn nicht vegan) und mega leckerer Erdnuss-Sauce. Nach Gado-Gado wurde ich regelrecht süchtig auf Bali 😉 und ich habe es noch sehr oft gegessen. Es ist nicht nur absolut köstlich, sondern für mich auch ein 1A Fitnessfood, da es viel Gemüse und Proteine enthält und dazu noch Low Carb ist. Ich werde mich demnächst mal selbst daran wagen und euch das Rezept hoffentlich bald präsentieren…
In Ubud hat man wirklich die Qual der Wahl an Restaurants und ich konnte nicht annähernd so viel essen wie ich ausprobieren wollte. Gerade die Auswahl an veganen Gerichten ist immens! Ich bin zwar keine Veganerin und esse schon ab und zu gerne Fleisch, aber in Ubud habe ich es keine einzige Minute vermisst. Und obwohl ich in Berlin schon eine gewisse gastronomische Vielfalt gewohnt bin, hat mich die Auswahl dort wirklich mehr als positiv überrascht. Ich war geradezu im healthy food Himmel!
Preislich lagen die meisten Gerichte schon auf Berliner Niveau – schließlich sind in den hippen Restaurants auch ausschließlich Touristen. Wer etwas günstiger essen mag, der ist in einem Warung genau an der richtigen Adresse. Warungs sind kleine, typische Restaurants mit authentischer Küche (ohne viel Chi Chi und Superfood hype). 😉 Sehr leckere Gerichte und eine gemütliche Atmosphäre findet ihr z.B. im Warung Sopa.
Ein Restaurant etwas anderer Art ist das Paradiso Ubud. Es ist das weltweit erste Kino, in dem man vegane Gerichte auf Bio-Qualität und super leckere und gesunde Smoothies zum Film genießen kann. Dazu kann man es sich hier barfuß auf den bequemen Holzbänken gemütlich machen. Das nenne ich doch mal eine Alternative zu unserem üblichen Popcorn-Cola Mix in einem Riesen-Saal! Hier habe ich u.a. „Bali -The Awakening“ gesehen, ein wunderbarer Film für alle, die sich mehr über die Kultur und Spiritualität der Balinesen erfahren möchte. Neben Filmvorführungen finden hier auch Events wie Yoga Kurse oder Contact Dance (auch sehr spannend!) statt. Zudem gibt es im Eingangsbereich das Earth Cafe mit veganen Produkten und allerhand Superfoods, die ich teilweise dort zum ersten Mal gesehen habe.
Was macht Ubud so einmalig?
Neben Yoga, Meditation, Massagen und vielen gesunden Speisen kann man in Ubud noch eine Menge mehr sehen und erleben. Gefühlt jedes zweites Haus in Ubud ist ein Tempel oder sieht zumindest so aus. Ubud ist wirklich der spirituellste Ort auf ganz Bali und es herrscht eine unglaublich entspannte Atmosphäre. Der hinduistische Glauben ist hier tief verwurzelt – im Gegensatz zu Indonesien, das muslimisch ist. Fast jeden Tag finden religiöse Feiern und Zeremonien statt.
1. Offerings
Eine Besonderheit stellen hier auch die ‚Offerings‘ dar, die ich in keinem anderen Ort so oft bewundern konnte. Mindestens einmal am Tag werden kleine handgefertigte Körbchen mit Blumen, Obst oder Süßigkeiten vor dem Haus, Tempel, im Auto oder Moped und auf der Straße verteilt. Das macht die Insel nicht nur umso schöner, sondern ist für die Balinesen auch ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur. Die Offerings sind Symbol ihrer Dankbarkeit und sollen böse Geister vertreiben. Es ist auch nicht schlimm, wenn man versehentlich darauf tritt (was mir auch schon passiert ist). Denn schon in dem Moment, indem die Offerings hingestellt werden, ist schon alles passiert. „It’s gone“ wie mir vor Ort gesagt wurde. 😉 Es ist wirklich absolut einmalig, wunderschön anzusehen und zeigt einfach wie sehr die Balinesen mit ihrem Glauben verbunden sind. Dennoch sind sie absolut offen und versuchen nicht andere davon zu überzeugen. Für mich sind sie wirklich mit die friedvollsten Menschen weltweit.
2. Eine unglaublich große Auswahl an Tempelanlagen
Einer der bekanntesten und heiligsten Tempelanlagen ist der Wassertempel Pura Tirta Empul. Er ist vor allem wegen dem heiligen Quellwasser einer der wichtigsten Tempel der Insel. Hinduistische Gläubige (und auch manche Touristen) kommen hierher, um sich zu reinigen und von Krankheiten und sonstigen Problemen zu befreien. Jede der einzelnen Fontänen, die ihr Wasser ins Quellbecken ergießen, soll dabei für eine ganz bestimmte Aufgabenstellung zuständig sein. Die genaue Zuordnung ist aber heute nicht mehr bekannt.
3. Reisfelder inmitten der Stadt
Wer auf Bali ist, sollte auch unbedingt mal einen Abstecher auf die Reisfelder machen. Diese befinden sich auch direkt um Ubud herum und durch Zufall bin ich bei einem Spaziergang einfach dort gelandet. Es ist wirklich idyllisch inmitten der Natur. Hier kann man den Reisbauern bei der Arbeit zuschauen oder man kommt sogar mit netten Einheimischen ins Gespräch, die frische Kokosnüsse oder Obst verkaufen.
4. Kopi Luwak
Außerdem habe ich noch einen Ausflug auf eine Kaffee-Plantage gemacht. Hier habe ich mit Kopi Luwak den teuersten Kaffee der Welt probieren können. Hierbei handelt es sich um eine ganz besondere „Spezialität“. Luwak Coffee bzw. „Katzen-Kaffe“ wird nämlich aus den Exkrementen hergestellt. Die Wildkatzen fressen sehr gerne Kaffee-Kirschen, die sie anschließend natürlich wieder ausscheiden. Während sich die Bohnen im Verdauungsprozess des „Luwaks“ befinden, entwickelt sich u.a. aus der Magensäure und der Einwirkung der Enzyme offenbar eine besondere Würze, die diesen Kaffee zusätzlich positiv beeinflusst. Die Kaffeebauern sammeln die unverdauten Bohnen wieder ein, reinigen sie gründlich und bereiten sie dann auf. Nunja definitiv speziell oder? 😀 Geschmacklich konnte ich aber ehrlich gesagt keinen großen Unterschied feststellen. Aber es war einen Versuch wert. Daneben konnte ich mich noch durch viele weitere Kaffee- wie auch Teesorten durchprobieren.
5. Affen in der Stadt – Ausflug in den Monkey Forest
Direkt in Ubud ist außerdem der Monkey Forest. Hier kann man – wie der Name schon sagt – ganz viele Affen in einem Wald beobachten. Allerdings sollte man schon etwas auf seine Wertgegenstände aufpassen, da sie sehr flink sind und gerne stibitzen. 😉 Ich fand es definitiv spannend so viele Affen in komplett freier Wildbahn hautnah zu erleben!
Kochkurs in Ubud auf Bali – Casa Luna Cooking School
Als Foodblooggerin wollte ich natürlich noch mehr über die balinesische Küche erfahren und machte bei einem Kochkurs der Casa Luna Cooking School mit, bei dem es insbesondere um die gesunde, vegetarische Küche ging. Der Kurs war mehr als unterhaltsam und auch sehr spannend. Zu Beginn haben wir ausführliche Informationen über sämtliche Kräuter und Gewürze der balinesischen Küche erhalten. Anschließend wurde es teilweise ziemlich anstrengend als wir selbst Hand anlegen konnten. Bei über 30° ist es schon ziemlich schweißtreibend die Zutaten für ein Curry in einem Mörser zu zerstoßen. 😉
Zum Schluss konnten wir natürlich die ganzen Köstlichkeiten essen und ein Gericht war leckerer als das andere! Von Curry mit Bananenblüten, Curry mit Süßkartoffel, Tempeh mit Salsa (seitdem bin ich Tempeh-Fan!) und Salat mit Spinat, Chili und Kokosnuss war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. So lecker kann vegan healthy food auf Bali sein!
Das Neujahrsfest Nypeh auf Bali
In den letzten Tagen meiner Bali-Reise hatte ich das Glück auch noch das balinesiche Neujahrsfest Nypeh zu erleben. Für die Balinesen ist das der wichtigste Tag des Jahres. Schon Monate zuvor werden dafür aufwendige Figuren (die sogenannten Ogoh-Ogohs) gebastelt. Am Vorabend von Nypeh findet eine riesige Zeremonie mit den Ogoh-Ogohs statt. Die Figuren haben gruselige Fratzen und symbolisieren damit Götter und Dämonen, die dem Menschen übelwollen. Oder sie kritisieren gesellschaftliche Zustände, die aus Sicht ihrer Macher der Moral abträglich sind. Mit viel Getöse ziehen die Figuren durch die Stadt und alle Balinesen (wie natürlich auch Touristen) sehen staunend vom Straßenrand zu.
Vom lauten Getöse zu absoluter Ruhe
Zum Finale werden die Figuren schließlich verbrannt. Der eigentliche Neujahrstag steht allerdings im absolutem Gegensatz zum lauten Getöse am Vorabend. Direkt an Nypeh ist komplette Ruhe angesagt. Auf der ganzen Insel herrscht absolute Ausgangssperre! Man muss sich leise verhalten und selbst Licht anmachen ist untersagt. Das war zugegeben etwas ungewohnt. Aber irgendwie fand ich es auch gut, dass für Touristen die gleichen Regeln herrschen. Und somit gönnte ich mir einen Tag absolute Ruhe. Glücklicherweise konnte ich mich in dem Pool von meinem Homestay zwischendurch etwas abkühlen. 😉
Wo kann man gut und günstig übernachten in Ubud?
Auf Bali allgemein wie auch in Ubud kann man wirklich in jeder Preisklasse Unterkünfte finden. Es gibt eine Menge Luxus-Resorts, aber auch viele preiswerte Unterkünfte. Wie schon erwähnt habe ich in einem Homestay übernachtet. Das ist mit die günstigste Variante. Homestays werden direkt von den Einheimischen betrieben und es gleicht einer Art Ferienwohnung, nur dass man zusammen mit der Familie auf einem Grundstück wohnt. Im ersten Homestay habe ich in der zweiten Etage, quasi über der Familie gewohnt. Einzig und allein die Baustelle daneben war nicht so prickelnd.
Wirklich empfehlen kann ich dafür das Dewi Antara Homestay. Es liegt sehr zentral auf einem größeren Grundstück mit üppigen Garten, einem Teich mit Goldfischen sowie einem Pool. Geschätzt zehn Zimmer stehen hier zur Verfügung, wodurch man auch mit anderen Reisenden schnell ins Gespräch kommt. Hier habe ich jeden Tag mit einem guten Frühstück auf der Terrasse in der Morgensonne gestartet.
Mein Fazit zu Ubud
Ich habe mich komplett in diesen zauberhaften Ort verliebt! Hier begann meine Bali-Reise und so habe ich hier auch Abschied genommen. In Ubud habe ich also auch die letzten Tage meiner 2-monatigen Bali-Reise verbracht. Als ich dann erneut mit dem Taxi in „meine“ altbekannte Hanoman Street einbog, kam sofort ein Heimatsgefühl auf. Das klingt vielleicht etwas komisch, aber dieser Ort hat irgend etwas mit mir gemacht. Die ganze Zeit über fühlte ich mich in Ubud absolut entspannt und zufrieden. Das lag nicht nur am vielen Yoga, dem vielem healthy food und einem neuen Tages-Rhytmus (ja, ich wurde dort tatsächlich jeden Tag mit der Sonne wach!), sondern einfach an dem gesamten entspannten Umfeld. Eine gewisse Magie geht einfach von diesem Ort aus. Ich kann es kaum in Worte fassen, sondern man muss es einfach selbst erfahren!